HA.VI. Nachl. C.H.Becker. Becker Rep. 92 B. Nr. 6423
23. Prof. A.A. Bevan, Esqu. an C.H.B., Hamburg. Trinitiy College, Cambridge, 18.8.1909
Verehrter und lieber Herr Kollege!
In meinem Kapitel für die Cambridge Mediaeval History habe ich die Erzählung nur bis zum Tode des Propheten geführt. Von der Ridda habe ich also Nichts gesagt; auch Musailima wird nicht erwähnt, obgleich er schon bei Lebzeiten Muhammeds bekannt war. Die Hauptgenossen des Propheten werden selbstverständlich genannt, aber auf eine nähere Charakterisierung derselben habe ich verzichtet. Sie sehen also, daß Sie in der Behandlung dieser Gegenstände unumschränkte Freiheit haben. Auf die Weiterentwicklung des Islam wird in meiner Skizze hie und da Bezug genommen, z. B. wo es sich um die rechtliche Stellung der Nicht-Muslime handelt; das ist aber mit aller Kürze geschehen.
Von unserem Zusammensein in Kopenhagen habe ich die angenehmste Erinnerung bewahrt. Mit herzlichem Gruß verbleibe ich Ihr ergebenster A.A. Bevan.
24. Postkarte von Prof. A.A. Bevan an C.H.B. Cambridge, 4.8.1910
Hochverehrter Herr Kollege!
Bitte empfangen Sie meinen herzlichen Dank für die Zusendung Ihres Aufsatzes ‚Zur Geschichte des östlichen Sudans’, den ich mit großem Interesse gelesen habe.
Mit bestem Gruß Ihr ergebenster A.A. Bevan.
25. Prof. A.A. Bevan an C.H.B. Cambridge, 30.1.1912
Hochverehrter Herr Kollege!
Vielleicht gestatten Sie mir in einer gewissen Verlegenheit um Auskunft zu bitten. Ich bin nämlich von den Herausgebern der Cambridge Medieval History beauftragt worden die Orthographie der arabischen Namen nach einem einheitlichen System zu regeln. Nun findet sich in dem von Ihnen herrührenden Kap.XI ein Name, den ich in den Quellen nicht nachweisen kann. Da heißt es in der englischen Übersetzung, auf welche ich allein angewiesen bin (Seite 13):
„This effected, the combined forces of the Muslims once more advanced against Theodorus, who had occupied a strong position at Adjnadain or better el-Djanabatain, between Jerusalem and Gaza.”
Wollen Sie mir gefälligst sagen aus welchen Quellen der Name el-Djanabatain stammt? Oder liegt hier ein Schreib- oder Druckfehler vor?
Mit bestem Gruß empfiehlt sich Ihr ergebenster A.A.Bevan
26. C.H.B. an Prof. A.A.Bevan, Cambridge. (Hamburg), 1.2.1912
(Maschinenkopie)
Lieber Mr. Bevan!
Ich freue mich aufrichtig, daß die Cambridge Medieval History daran schuld ist, daß ich wieder einmal ein Lebenszeichen von ihnen erhalte. Der Ort El-Djannabatain – mit zwei nn – ist ganz richtig. Es ist eine Konjektur des russischen Gelehrten Mietnikoff, die Caetani rezipiert hat. Auch ich habe mich dieser Identifizierung von El-Djannabatain mit dem üblichen Adjnadain angeschlossen. Wenn Sie sich für die Frage und die geographische Lage näher interessieren, verweise ich auf die Annali dell’Islam Vol.III a.H. 13, § 22 S. 32. Dort ist auch eine Karte des fraglichen Geländes gegeben.
Es ist mir sehr angenehm, daß die arabischen Namen konsequent durchkorrigiert werden. Hoffentlich liegt Ihnen meine letzte Korrektur vor, in der ich ein konsequentes System angewandt habe, nachdem der erste Satz zahllose Inkonsequenzen meines Manuskriptes erhalten hat. Da Sie nahe Fühlung mit der Leitung der C.M.H. haben, darf ich wohl auch darum bitten, ein Auge darauf zu haben, daß noch ein Kapitel über Abassiden und Fatimiden hinzugefügt wird, das im Grundplan nicht vorgesehen war, das ich aber gleich bei der ersten Korrespondenz gefordert habe. Professor Gwatkin hatte mir seinerzeit versprochen, daß dieses Kapitel noch hinzugefügt würde, und darauf habe ich meine ganzen Pläne in Kapitel 11 und 12 aufgebaut. Auch wäre es im Interesse des Verständnisses der Kreuzzüge unbedingt not-wendig, daß die Geschichte des östlichen Mittelmeeres nicht 750 abbricht, resp. nur skizzen-weise bis auf Saladin durchgeführt wird., wie in meinem Kapitel 12. Da inzwischen die Leitung der Herausgabe gewechselt hat, weiß ich nicht, ob meine Wünsche berücksichtigt sind, mag aber auch natürlich nicht direkt anfragen, da mich ja die Leitung des Unternehmens nichts angeht. Ich hoffe meine beiden Kapitel haben Sie interessiert. Sie haben mir recht viel Mühe gemacht.
Hoffentlich sehen wir uns dieses Frühjahr in Athen wieder und verbringen dann wieder so angenehme Stunden zusammen wie in Kopenhagen.
In dankbarer Erinnerung und mit verbindlichen Grüßen
Ihr Sie verehrender (Gez. C.H.Becker)
27. Postkarte von A.A.Bevan an C.H.B. Cambridge, 3.2.1912
Hochverehrter Herr Kollege!
Recht herzlichen Dank für die Antwort auf meine Frage! Ich weiß nicht durch wessen Schuld eines der „n“ ausgefallen ist, aber der Fehler läßt sich leicht berichtigen. Über das Abassidenkapitel werde ich mich bei Gwatkin erkundigen.
Mit herzlichen Grüßen Ihr ergebenster A.A. Bevan.
28. Postkarte von A.A. Bevan an C.H.B. Cambridge, 28.9.1912
Hochverehrter Herr Kollege!
Ihren Artikel „Islam“, aus dem Archiv für Religionswissenschaften, den Sie mir in liebenswürdigster Weise geschenkt haben, ist mir soeben bei meiner Rückkehr nach Cambridge zu Gesicht gekommen. Bitte empfangen Sie dafür meinen wärmsten Dank!
Ihr ergebenster A.A.Bevan.