Übersicht

Geschichte einer großbürgerlichen Familie in Briefen und Dokumenten

vom 18. bis zum 20. Jahrhundert in Deutschland (Offenbach-Paris-Amsterdam-Frankfurt-Gelnhausen-Berlin)

Im Mittelpunkt der Darstellung dieser Familie und uns zeitlich am nächsten steht ohne Zweifel der Orientalist und ehemalige Preußische Kultusminister Carl Heinrich Becker (1876-1933), von dem Tausende private und offizielle Briefe überliefert sind.

Vorab sind die Jugendschriften zu erwähnen von 1886-1899, d. h. vom Beginn der Gymnasialzeit in Frankfurt am Main bis zum Ende der Studienzeit in Heidelberg mit 130 Briefen. Selbstverständlich sind die Briefe alle handschriftlich überliefert – das ändert sich erst sehr viel später im 2. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.

Das sind zum einen Hunderte von Briefen an seine Mutter Julie Becker (A I 1898-1908; A II 1909-1913; A III 1913-1917), deren Autobiographie von 1908 ich ebenfalls angefügt habe.

Des Weiteren stellte ich die Briefe an die Familie und Freunde von 1900 bis 1933 zusammen.

In einem weiteren Dossier befinden sich die Briefe der Mutter Julie Becker an ihren Sohn Carl Heinrich von 1897-1906/17.

Um dem geneigten Leser einen kleinen Eindruck von der gewaltigen Korrespondenz zu vermitteln, die Becker führte, habe ich hier einmal die Einleitungen zu den vier von mir erarbeiteten Dossiers des Orientalisten und Kulturpolitikers zusammengestellt.

  • Der 1. Teil umfaßt 700 Briefe
  • der 2. Teil 349 Briefe
  • der 3. Teil 215 Briefe
  • der 4. Teil 623 Briefe

von und an Becker – das sind 1887 Briefe (s. Inhaltsübersicht)

Dazu kommen mehrere Dossiers mit Privatbriefen, die ich extra bearbeitet habe: 1. Privatbriefe: 1886-1895: 130 Briefe

  1. Privatbriefe: 1898-1908: 253 Briefe (CH Becker an seine Mutter)
  2. Privatbriefe: der Mutter an CHB 1897-1917: 25 Briefe
  3. Privatbriefe: 1909-1913: 111 Briefe
  4. Privatbriefe: 1913-1917: 111 Briefe
  5. Privatbriefe an Familie und Freunde 1900-1933: 187 Briefe

macht insgesamt 817 Briefe von und an Becker.

Die Quellen sind jeweils vor den Dossiers angegeben. Sie stammen alle aus dem Geheimen Preußischen Staatsarchiv, Stiftung Preußischer Kulturbesitz und von Michael Becker, Berlin (Orienttagebuchbriefe).

Ich danke allen Mitarbeitern des Archivs und der Familie Becker für ihre freundliche Unterstützung.


Ihren Erhalt haben wir der Tatsache zu verdanken, daß Becker es bereits früh verstand, sich der modernen Technik zu bedienen. Und da er spätestens seit der Hamburger Zeit auch immer eine Sekretärin hatte, die von allen Briefen Durchläge sammelte, haben wir die Becker-Briefe in dieser Form, während die Korrespondenten im Original vorliegen, manchmal allerdings auch als Maschinenmanuskripte.

Dabei fügte es sich glücklich, daß Frau Becker nach dem Tode ihres Mannes 1933 an den Bodensee zog und ihr Sohn Hellmut Becker während seiner Berliner Zeit als Direktor des MPI für Bildungsforschung spätestens in den 1960er Jahren alle Papiere an das Geheime Preußische Staatsarchiv in Berlin-Dahlem übergab.

Bei der Auswahl der Dossiers in den 3 Findbüchern des Geheimen Preußischen Staatsarchivs habe ich mich von den beiden großen Interessengebieten Beckers leiten lassen:

  • der Orientalistik und
  • der Kulturpolitik.

Während die Orientalistik ihn sein Leben lang begleitete, rückt die Kulturpolitik doch spätestens mit Kriegsbeginn 1914 an die erste Stelle; das hindert ihn aber nicht, mit seinen Orientalistenfreunden eine umfangreich Korrespondenz auch und gerade während des Krieges zu führen, denn der Orient war voll in den Weltkrieg involviert.

Aus dem Umfeld der Familie Becker stelle ich hier folgende Werke vor:

  1. Das Leben des Johann Christoph Schmincke 1774-1789. Kaufmann und Bürgermeister von Carlshafen. Nach Unterlagen von Horst J. Becker 1939, bearbeitet von Bert Böhmer 2003.
  2. Ernst Wilhelm von Baumbach, Der Untergang der Grande Armée 1812. Persönliche Aufzeichnungen über seine Erlebnisse während des Feldzuges in Rußland 1812. Nach der Niederschrift von Heinz Knab, Konstanz 2003.
  3. Minna Pansch geb. Becker, Leben in bewegter Zeit 1800-1815. Erinnerungen an ihre Eltern Carl Ferdinand Becker und Amalie geb. Schmincke, etwa aus dem Jahre 1864. Bearbeitet von Bert Böhmer 2003.
  4. Bert Böhmer, Ostpreußen im Ersten Weltkrieg nach dem Einfall der Russen 1914.
  5. Heinz Knab, Zum Inquisitionsprozess Ferdinand Beckers 1798. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Fürstbistums Paderborn. Weilburg 1951.
  6. Heinz Knab, Zwischen Lyra und Aesculap. Das kurze Leben des Ferdinand Becker zur Zeit der Romantik. 1805-1833- Herausgegeben und bearbeitet von Bert Böhmer. Berlin 2005.
  7. Carl Heinrich Becker, Jugendschriften 1886-1899. Bearbeitet und herausgegeben von Bert Böhmer, Berlin 2005.
  8. Carl Heinrich Becker, 1876-1933. Orientalist und Preußischer Kultusminister. Privatbriefe an seine Mutter, die Familie und Freunde 1898-1933. Herausgegeben von Bert Böhmer. Berlin 2012.

 

Berlin, im Januar 2012