Annemarie Baumgartner
Erinnerungen aus bewegten Zeiten
Annemarie Weber. Berlin 1932
Bearbeitet für meine „Vize-Mutter“ in schwerer Zeit 1946-48
von Bert Böhmer * 2003
Mein Lebenslauf (1929/30)
Am Montag, dem 6. März 1911, wurde ich (Annemarie Weber[1]) in Wehlau (Ostpreußen als viertes Kind meiner Eltern geboren. Mein Vater war dort Landrat. Als ich fünf Wochen alt war, starb mein zweiter, sechsjähriger Bruder[2]. Bis zu meinem 3. Lebensjahr blieb ich, mit Ausnahme einiger Erholungsreisen, in meiner Heimatstadt. Bei Ausbruch des Krieges wurden wir Kinder wegen der Russengefahr nach Halberstadt zu meiner Großmutter geschickt, und in diese Zeit reichen meine frühesten Erinnerungen. Besonders deutlich stehen mir zwei Bilderbücher vor Augen, die ich mit Hilfe meiner Tante während einer Krankheit klebte. Auch werde ich nie meine Urgroßmutter vergessen und die Mohrenköpfe mit Schlagsahne, die wir Kinder bei ihr bekamen. Im Sommer 1915 fuhren wir mit meinen Eltern nach Kolberg. Hier bekam ich eigentlich zum ersten Mal bewusst etwas vom Kriege zu sehen, nämlich die vielen Verwundeten, die in dem dortigen Lazarett lagen. Wie viel Spaß machte es uns immer, ihnen eine kleine Freude zu machen! Wir flochten ihnen Binsenkörbchen, füllten sie mit Bonbons und brachten sie ihnen. Wie hier so hat der Krieg stets ein heiteres, fast fröhliches Aussehen gehabt. Ich konnte mir nie unter ihm etwas Schreckliches denken, denn ich hatte nie etwas Schreckliches erlebt. Als wir nach ein paar Wochen wieder nach Wehlau zurückkehren durften, fanden wir im Hause alles beim Alten. Nur unser Pony hatten uns die Russen gestohlen, und darüber herrschte, besonders bei meinem Bruder[3], große Trauer. Von der Zeit, die nun folgt, sind mir hauptsächlich die vielen Truppentransporte im Gedächtnis geblieben. Das war natürlich eine ständige Freude für uns Kinder. Wir durften den Soldaten Liebesgaben bringen, durften ihnen, wenn sie in der Waschküche abkochten, helfen, bekamen wohl auch manchmal etwas von ihnen geschenkt, aber hörten es natürlich nie, wenn einer von unseren Freunden auf dem Schlachtfeld fiel, oder verstanden es noch nicht, was das bedeutete. Viel Abwechslung brachten uns stets im Sommer die vielen Ferienkinder, mit denen wir natürlich tüchtig spielten und herumtollten. Im Herbst 1917 wurde mein Vater nach Berlin in das Finanzministerium[4] versetzt, und somit siedelten wir alle nach Berlin um, wo wir seit dem und zwar ständig in derselben Wohnung[5] geblieben sind. Dieses so wenig wechselnde Vaterhaus, das mir vergönnt war, ist für mein Gefühl ein ganz besonderes Gut und Kleinod. Ich kann mir gar nicht denken, dass man so leicht zu einer inneren Ruhe kommen kann, wenn man ständig Umzüge und Wohnungswechsel erlebt, als wenn man ein Zuhause hat, das wie ein Fels steht, und an das man sich dann anklammern kann, wenn sein eigenes kleines Ich ins Wanken kommt. Es ist eine Art Tradition, die darin liegt, aber eine Tradition, die ich nie entbehren möchte.
Hier in Berlin stürmte gleich sehr viel Neues auf mich ein. Ich wurde nämlich in die Privatschule von Fräulein Henscher geschickt und kam somit mit vielen gleichaltrigen Kindern zusammen, was natürlich sehr anregend war.
Aber wir hatten noch etwas von Ostpreußen mitgebracht, das ich nie vergessen werde, nämlich eine Kuh. Diese Kuh ging mir sehr lange Zeit über die neuen Klassen-kameraden und die Schule. Wir hatten hier in der Nähe die Inhaber einer Gärtnerei oder besser, eines riesigen Gartens kennen gelernt und durften dort die „schwarze Prinzessin“ unterbringen. Täglich ging ich dann hinüber und half unseren Mädchen oder Mutti beim Kuhhüten. Das war sehr schwierig, denn die Prinzessin musste ständig an einem Strick geführt werden, da sie sonst Unheil angerichtet hätte.
In den ersten Jahren in Berlin war ich sehr viel krank, und deshalb konnte ich auch nicht in der Schule mitkommen. Ostern 1919 kam ich in die 9. Klasse des Elisabeth-Lyzeums. Während meiner dortigen Schulzeit bin ich von den verschiedensten Seiten stark beeinflusst worden. Sehr früh ist mir dort ganz besonders der Wert und die Größe der Wahrhaftigkeit zum Bewusstsein gekommen. In einem bin ich mir aber während meiner ganzen Schulzeit gleich geblieben, nämlich in dem Bedürfnis, die Klasse zu leiten. Wie sehr ich in den Zeiten, in denen ich es nicht durfte, und mit Recht dies nicht durfte, darunter gelitten habe, hat wohl keiner gemerkt, da ich dieses Nichtdürfen meist in einen Mantel von Kälte oder Trotz gehüllt habe. Während einer ganzen Zeit hatte ich die Klasse verloren.[6] Das war das Schlimmste für mich. Manchmal war ich wegen dieser Feindlichkeit so weit, dass ich meine Eltern bitten wollte, mich aus der Schule zu nehmen. Aus dem entgegengesetzten Grunde wird mir der Abgang sehr schwer, denn jetzt ist das da, was so lang sein sollte und nie wurde: wir sind alle zusammen ein fester Ring, und ich glaube, nicht eine steht außerhalb dieses Ringes. Wie stark ich im besonderen von einigen Lehrerinnen beeinflusst worden bin, möchte ich hier nicht ausführen. Nur eins will ich noch sagen, dass mir kaum eine andere Schule soviel Anregung in Kunst und Literatur hätte geben können, wie gerade unsere Waldschule. Außer der Schule hat mich in dieser Zeit besonders stark etwas in meinem Elternhaus beeinflusst, nämlich der Gegensatz der politischen Meinungen. Hierin habe ich auch wohl leichter als manch Kind gehabt, das zu Hause immer nur eine Meinung hört, und erst, wenn es einmal in die Welt hinaus tritt, selbst in den Kampf der Parteien gezogen wird. Ich kann jetzt still zuhören und kann mir, so denke ich jedenfalls, später leichter einmal eine Meinung bilden. Ob meine Reisen, die ich schon gemacht habe, Einfluss auf mich ausgeübt haben, kann ich jetzt noch gar nicht entscheiden. Doch soviel weiß ich, dass ich bei jeder etwas Besonderes fürs Leben gelernt und an jede eine besonders schöne Erinnerung habe. Etwas wirklich Schweres habe ich noch nie durchgemacht, und so kann ich wohl sagen, dass mein Lebenslauf bis jetzt so war, wie es in dem Liede heißt:
Mein Lebenslauf ist Lieb und Lust
Und lauter Liederklang,
Ein frohes Lied aus heitrer Brust
Macht froh den Lebensgang!
Rückbesinnung und Zukunftsgedanken
Kann man mit 71 Jahren nochmals an ein Leben mit 21 Jahren anknüpfen?
Tagebuchnotiz vom 24.September 1982[7]
Ich glaube: ja!
(Aber doch nicht als Schauspielerin)
Viele Dinge gehen einem durch den Kopf, wenn einem der Lebenspartner nach 50jährigem Zusammenleben plötzlich verlässt. Man schaut zurück, man schaut voran. Er, der Gefährte durch die langen Jahre, hat sein Leben rund gelebt, abgerundet bis zum letzten Tag. Er blieb immer der, der er war, er durfte da sein Leben beschließen, wo er seit seinem ersten Lebensjahr aufwuchs. Wem ist das vergönnt? Seine Kindheits-erinnerungen stehen in dem Raum, in dem sein Leben sich vollendete. Der Gang durch den Friedhof, auf dem er nun ruht, war jedes Mal ein Gang durch sein Leben, angefangen bei seinem ersten Lehrer Göbelbecker (?), seiner Schul- und Lebensfreundin Lissi Engelken-Kaiz (?) bis zum Begräbnis seines letzten Skifreundes Sepp Hopp-„Europa“, seiner Eltern, seiner Schwester, in Gedanken bei dem in den Italienischen Bergen in den letzten Kriegstagen vermissten Bruder[8]. Ein rundes Leben, das er bis zum letzten Atemzug mit echtem Leben erfüllte.
Dieser Mann, der in mein Leben trat, als ich 20 Jahre alt war, setzte unter meinem damaligen Leben einen Schlusspunkt. Ein völlig neues Leben begann für mich.
Geboren in Ostpreußen, aufgewachsen seit dem 6. Lebensjahr in Berlin. Die Zeit war Ernst. Der Krieg wurde beendet. Die Revolution brach aus. Es war keine Zeit des Wohlstandes. Die zweistöckige riesige Wohnung wurde verkleinert. Ein Stock genügte auch. Die Hausmädchen und Köchin wurden abgeschafft, die Mutter machte alles selbst. Später wurden sogar ausländische Pensionäre, Amerikaner, Engländer, in die Wohnung aufgenommen – ein Glück für mich, die dadurch leidlich Englisch lernte; denn das Kapital der Eltern war durch die Inflation zerronnen. Es musste von dem Gehalt des Vaters gelebt werden, drei Kinder sollten ernährt, gekleidet, unterrichtet und später ins Studium gebracht werden.
Ich verstand davon damals nichts, war glücklich über 20 Pfennig Taschengeld in der Woche, – später 0,50 Reichsmark, legte keinen Wert auf Kleider, denn es gab keine, und war glücklich in unserem kleinen Garten, in dem wir Blumen und etwas Gemüse zogen, und in unserer Schule, die gegenüber unserer Wohnung lag und die eine Traumschule war, denn wir mussten dort nicht nur lernen – und das im Sommer bei gutem Wetter auf Rundbänken im Schulwald, der die Schule umgab, sondern bekamen Freude am Leben geschenkt. Der Zeichenunterricht weckte alle guten Geister in uns – auch bei den weniger begabten Mädchen (denn es war eine Mädchenschule), der Erdkundeunterricht ließ in uns den Wunsch nach anderen Erdteilen zu reisen entstehen, Frühlingsfest, Kirschbaumklettern, Theater spielen und Advents- und Weihnachtsspiele – all das ging spielend mit dem Lernen in unser Leben mit ein.
Warum ist das nicht auch in anderen, heutigen „Stress-Schulen“ möglich? Durch diese Jahre häufte sich in einem ein Fundus für das ganze übrige Leben an, ein Fundus, der vielen Anderen und anderem zu gute kam – und ich meine noch: kommt. Dazu kam ein glückliches Zuhause, eine Mutter, die voller Ideen war, die mit kleinsten Mitteln immer wieder wusste, ein Fest aus dem Nichts heraus zu zaubern, sei es an Geburtstagen – bei mir gab es immer ein Fastnachtsfest, in Berlin nannte man es Kostümfest, denn das Wort Fastnacht kannten die Berliner nicht richtig – mit Freundinnen. Freunden und Verwandten. Aus Kartoffeln wurde Kuchen gebacken, aus gekochten Äpfeln wurde Eierschnee gezaubert: — ich weiß nicht, was unsere Mutter sich alles ausdachte, um längst nicht mehr mögliche Leckerbissen aus „alten Zeiten“ uns Kindern präsentieren zu können. Die Fröhlichkeit war immer da und ein Grammophon (mit Trichter) der Höhepunkt des Festes. Natürlich hielt auch das Klavier her, was es konnte, besonders bei der „Reise nach Jerusalem“.
Diese Jugendzeit – natürlich auch mit Härten und Tiefen – ging mit dem „Einjährigen“-Abschluss zu Ende und (ich widmete mich) meinem dringenden Wunsch, zur Bühne zu gehen. Gertrud Egsold,(?), eine unserer ganz großen Schauspielerinnen jener Zeit, die ich kennen lernen durfte, riet mir aber, unbedingt mein Abitur – und meinen Führerschein zu machen. Ich folgte ihrem Rat und machte beides: den Führerschein in Berlin (rund um den Potsdamer Platz musste ich fahren), das Abitur in Salem. Beides: ein Erlebnis und schön! – Meine Eltern hofften, mein Wunsch, Schauspielerin zu werden, sei nun begraben. Leider nein. In einem Jahr schaffte ich privaten Sprachunterricht und (Max-)Reinhardt-Schule. Das war kaum glaublich, aber – nach einem Jahr hatte ich mein erstes Engagement in den Händen, in Osnabrück. Inzwischen lernte ich Werner am Bodensee kennen. Er wollte mich „sofort“ heiraten, ich wollte nach Osnabrück und auf der Bühne spielen – meinen Lebenstraum von klein auf erfüllen. Heiraten, nein, auf keinen Fall! Aber oft geht es anders als man denkt!
Annemarie Weber als Debütantin in Osnabrück 1932
(Aus dem Osnabrücker Tageblatt, 3.9.1932)
Bei der Aufführung von Peer Gynt, – ich hatte tagelang Fieber, wollte aber unbedingt weiter spielen,- fiel ich hinter der Bühne um und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Befund: doppelseitige Lungenentzündung. Dort lag ich – man sagte später: „auf Leben und Tod“. Es ging noch einmal gut. Ich fuhr ins Allgäu zur Erholung, und so kam „er“ jedes Wochenende und ließ nicht nach, bis ich endlich „ja“ sagte und hinter mein Leben einen dicken Punkt und zugleich einen glücklichen Neuanfang in fremder Ungebung setzte.
So wurde aus der in Ostpreußen geborenen Berlinerin ein Konstanzerin, eine Litzelstetterin; aus einer Schauspielerin eine Hausfrau im weitesten Sinne, die mit diesem Lebenskameraden nun ein 50jähriges gemeinsames Leben aufbaute und mit ihm Freud und Leid teilte.
Heilige Kommunion im Hause Baumgartner.
Von links: Bert, Werner, Annemarie, Tante Gretel, Oma Baumgartner, Omi Weber-Bieder,
Jörg, Gerd, Michael, Christine und Lotte Fröhlich
vor dem Atelier Annemaries.
Litzelstetten, Frühjahr 1947(?)
In einer paradiesischen Umgebung durften vier Kinder aufwachsen. Werner war glücklich in seiner Arbeit bis zum letzten Tag. Zehn Enkel wurden uns geschenkt.Nun setzte der Tod unter diese lange Gemeinsamkeit einen Punkt und ein großes Fragezeichen steht vor meinem Leben. Darf man überhaupt mit 71 Jahren noch einen neuen Weg einschlagen? Muss man nicht dankbar sein, allen „Familien“ irgend wann und wie helfen zu können? Das sicherlich, das den Kindern und ihren Familien helfen. Aber nicht als Hauptaufgabe soll das dastehen, dafür ist die heutige Zeit nicht geschaffen. Man muss sich die Zukunft sehr gut überlegen, denn die Zeit läuft schnell, und die Kräfte nehmen im Alter nicht zu.
Annemarie Baumgartner, nach 1933
Gemälde von xy
Es war einmal
Ansprache von 1986
Ich soll etwas von mir erzählen, etwas aus meinem Leben? Nun gut, ich will es versuchen.
Es war einmal ein Landrat in Wehlau in Ostpreußen, der hatte eine Frau Helene, genannt Leni geb. Bieder, und drei Kinder, Hellmuth, Manfred und Liselotte. Es war am 6. März 1911, da erblickte Annemarie, das vierte Kind, das Licht der Welt. Sehr traurig für Manfred, denn seine Mutter konnte sich nicht so um ihn kümmern, wie sie es ohne das Kleinstkind getan hätte, der Hausarzt erkannte zu spät die Blinddarmentzündung, den Durchbruch – er starb im März[9] 1911 in Königsberg im Krankenhaus.
Meine frühste Erinnerung ist wohl die, dass meine Mutter sich auf dem Dachboden an einem großen Nagel am Kopf gestoßen hatte und mit offenen Haaren und einem blutigen Fleck auf dem Kopf vor mir im Zimmer, ihrem kleinen Biedermeierzimmer stand.[10]
Dann erinnere ich mich an einen eiskalten Winter, in dem wir, Liselotte und ich, und unser Kinderfräulein an der Oelle, die nahe vor unserem Haus vorbeifloss, in weißen Plüschmäntelchen, Mützchen und Muff spazieren gingen. Es war furchtbar langweilig, und ich ging immer mit einem Fuß auf dem Bürgersteig, mit dem zweiten auf dem Fahrweg. Das war unserem Fräulein gar nicht recht, sie beschimpfte mich ständig, weil sie mit uns beiden hübschen Kindern wohl Staat machen wollte.
Die nächste Erinnerung führt mich nach Halberstadt, wo meine Großmutter Weber und Urgroßmutter Berge in zwei Häusern, die nebeneinander lagen, wohnten. Ich wohnte bei Großmama Weber und ihrer Tochter Lisbeth. Emma hieß unser Kindermädchen, das von Wehlau aus mitgekommen war, um uns Kinder hier bei Kriegsbeginn zu betreuen. Ich sollte damals „trocken“ werden, recht spät meine ich jetzt nachträglich, aber ich fand es so entsetzlich langweilig, auf dem Topf zu sitzen. So machte ich nur Pipi, wenn Emma auch auf einem Topf saß und ich mit ihr um die Wette durchs Zimmer rutschte.
Ich erinnere mich auch an einen Spielnachmittag bei Urgroßmama Berge, die immer in schweren Kleidern und mit Spitzenschal und einem weißen Spitzenhäubchen zu sehen war, eine kleine zarte Frau. An diesem Spielnachmittag spielten wir mit verbundenen Augen von einem Bügelbrett herunter springen, das von zwei Kindern hoch oder niedrig gehalten wurde, weshalb man immer falsch den Abstand zum Boden schätzte, und ein Schaukelspiel, auch mit verbundenen Augen auf einem Tuch zwischen zwei Stühlen, auf denen jeweils ein Kind saß, und die das Tuch plötzlich fallen ließen. Diese Spiele müssen wohl durch ihren Schreck (?), den sie verursachten, in meinem kleinen Gehirn (unleserlich!?) sein. Es war herrlich-schrecklich.Nachdem Urgroßmama Berge nicht mehr lebte, gehen alle Erinnerungen von damals und später an Großmama Weber und Tante Lisbeth und ihren Hund Pucki zurück. Pucki, ein Zwergpinscher, unheimlich lustig und ständig bellend. Das Haus von Großmama war herrlich groß, ein Garten mit Birnen, „gute Luise“, Haselnüssen und Äpfeln – ein Reich für Kinder. Dann wohnten in Halberstadt Ballans, Hanna Ballan, die Schwester meines Vaters mit ihren Kindern. Als ich älter war, und immer wieder in Halberstadt, waren die Ausflüge nach Spiegelbergen und ihren Sandhöhlen, deren Betreten strengstens verboten war, – aber um so begehrenswerter natürlich für uns Kinder, und die Ausflüge auf den Brocken, den man vom Hause aus gut sehen konnte. Ein tolles Erlebnis.
[1] Die Schülerinnen des Elisabethlyzeums in (Berlin-)Lichterfelde fertigten als letzten Aufsatz einen Lebenslauf, der zu den Akten genommen wird. Notiz von A.B
[2] Manfred, der zweite Sohn, starb Ostern 1911 an einem nicht erkannten Blinddarmdurchbruch!
[3] Hellmuth, der Älteste
[4] Es handelte sich gewiss um das Preußische Finanzministerium.
[5] Lichterfelde-West, Drakestraße Nr?
[6] Notiz von A.B.: Die Ausführungen über die Stellung in der Klasse beziehen sich auf das jetzt bestehende Institut der „Vertrauensschülerin“, die von der Klasse gewählt wird.
[7] Am 9.7.1982 starb Werner Baumgartner in Konstanz. Am 5.7. hatte er einen dummen Unfall, am 7.7. wurde er operiert und starb am Morgen des 9.7. Geboren wurde W.B. am 8.2.1899 in Oberkirch in Südbaden. Sie heirateten 1933 in Berlin und haben vier Kinder: Christine, Michael, Jörg und Gerd.
[8] Es handelt sich um Onkel Bibs, Vater von Annette B., verh. Hintze
[9] Lt. Erinnerungen von Leni Weber starb Manfred Ostermontag, den 18.April 1911
[10] Die damaligen Stühle stehen jetzt bei Christine, der Eckschrank bei mir und der kleine Glasschrank bei Vreni Fark-Stülpnagel.