Konrad Adenauer, 1919-30

VI HA Nachl. C.H.Becker Nr. Rep.92 Becker A8

100. C.H.B an Konrad Adenauer, OB von Köln, Berlin 14.3.1919

(Maschinenkopie)

Hochverehrter Herr Oberbürgermeister!

Ich telegraphierte Ihnen dieser Tage, daß die Kommission zur Besprechung der Universitätsfrage diese Woche nicht reisen könne, da die zuständigen Herren, mein Kollege Helfritz und ich im Augenblick des Zusammentritts der preußischen Landesversammlung, der unmittelbar bevorstehenden Ressortverschiebungen, an denen unser Ministerium beteiligt ist, und angesichts der ständigen Verhandlungen mit dem Reichswehrministerium in Sachen Schließung der Hochschulen unmöglich Berlin verlassen können. Auch erhalten wir hier nicht so schnell Ausreiseerlaubnis. Nach einer Erfahrung, die wir gerade in den letzten Tagen mit einer Dienstreise gemacht haben, hat es 14 Tage gedauert, ehe die Erlaubnis gegeben wurde. Wir wollen jetzt sofort beantragen, daß wir die Reiseerlaubnis erhalten. Für die Sache selbst bedeutet die Hinausschiebung dieses Besuches keinerlei Verzögerung, da die Verhandlungen ja in vollem Gange sind. Wir betrachten hier die Angelegenheit der Universität als entschieden, wenn auch das Staatsministerium auf mancherlei bei ihm eingelaufene Proteste hin nochmals eine schriftliche Meinungsäußerung des Oberpräsidenten und des Provinzialausschusses, nach dem sich täglich erneuernden Erfahrungen mit Frankfurt den größten Wert legt, wobei es ganz gleichgültig ist, ob die Rheinlande später eine eigene Republik werden oder mit Preußen vereinigt bleiben. Die preußische Staatsregierung wird jedenfalls bis zum letzten Moment das Interesse des Rheinlandes wahrnehmen, als ob sie sich nie von Preußen lösen könnten. Jedenfalls bitte ich Sie überzeugt zu sein, daß die Angelegenheit hier mit vollster Loyalität behandelt wird, und daß der Eindruck, die Sache würde hier verschleppt, nur dadurch entstehen konnte, daß für einzelne Anrechnungsfragen, wie z.B. in Sachen des medizinischen Semesters, der Bundesrat mitzusprechen hat, und Sie wissen selbst, welchen Zeitaufwand für seine Befragung erforderlich ist. Da nun aber nicht nur das Zwischensemester, sondern auch das Sommersemester, wie Ihnen Exzellenz Naumann schon telegra-phiert hat, jedenfalls angerechnet wird, kann durch eine sorgfältige Durchberatung der schwierigen Materie doch niemand geschädigt, sondern nur im Interesse aller Teile gewahrt werden. Ich habe gestern und heute ausführlich mit Herrn Professor Moldenhauer gesprochen, und er wird Ihnen ja wohl auch beruhigend telegraphiert haben.

In der Hoffnung, Sie in Bälde in Köln wiederzusehen, bin ich in ausgezeichneter Hochachtung und Verehrung Ihr ergebenster

(C.H.B.)

Geheimer Regierungsrat

 

101. Konrad Adenauer an C.H.B. Köln, 12.4.1919

Sehr verehrter Herr Unterstaatsekretär!

Es drängt mich, Ihnen nochmals bestens dafür zu danken, daß Sie trotz erheblicher Schwierig-keiten Ihre Reise nach Köln ermöglicht haben. Der Verlauf unserer Verhandlungen läßt hoffen, daß der Verwirklichung des Kölner Universitätsplans Hindernisse nicht mehr in den Weg treten werden. Besonders freue ich mich, daß unsere Aussprache entstandene Mißverständnisse endgültig beseitigt hat. Sie haben erkannt, daß wir unsere Befugnisse nicht überschritten haben und andererseits hat Ihre Reise uns den Beweis geliefert, daß Sie, sehr verehrter Herr Unterstaatssekretär, die Durchführung der Kölner Pläne nicht verzögern wollen, sondern selbst alles daran setzen um hier wirklich Gutes und Nutzbringendes baldigst entstehen zu lassen. Namens der Stadt Köln wie im eigenen Namen möchte ich Ihnen für alle uns gewährte Hülfe recht herzlich danken.

Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochschätzung und besten Grüßen

Ihr ergebenster

Adenauer (handschriftl. Unterschrift)

Oberbürgermeister

 

102. C.H.B. an Konrad Adenauer. Berlin, 23.4.1919

(Maschinenkopie)

Hochverehrter Herr Oberbürgermeister!

Ihr gütiger Brief vom 12. April spricht das aus, was auch ich als das Hauptresultat unseres Kölner Besuches ansehe: daß nun wirklich ein klares, vertrauensvolles Zusammenarbeiten besteht. Sie können überzeugt sein, daß ich mich im Rahmen unserer Besprechungen voll und ganz hinter die Kölner Universitätsidee stelle. Ich war bisher der Meinung, daß es richtiger wäre, eine einzige große rheinische Universität zu schaffen. Ich habe aber jetzt eingesehen, daß dieses Ziel, wenn überhaupt, nur dadurch erreicht werden kann, daß man zunächst einmal zwei gesonderte Universitäten schafft, die sich verständigen, und daß man es der natürlichen Entwicklung der Dinge überläßt, ob diese beiden Universitäten dauernd Sonderexistenzen bleiben, oder ob sie sich im Laufe der Jahre zu einer nicht nur inneren, sondern auch äußeren Einheit zusammenfinden.

Nach unserer Rückkehr hat sich Herr Helfritz sofort mit großer Energie hinter den Vertrag gesetzt und tatsächlich schon am Ostersonnabend einen fertigen Vertrag mit ausführlicher Begründung vorgelegt. Nun überprüft Exzellenz Naumann als alter Sachverständiger diese Arbeit. Inzwischen ist dann leider Herr Helfritz infolge einer kleinen Infektion, die er sich auf der Reise zugezogen hat, erkrankt, so daß die endgültige Auseinandersetzung mit Exzellenz Naumann und dem Finanzminister sich ein paar Tage verzögert. Es herrscht aber bei uns allen der feste Wille, Ihnen das abschließende Material so bald als möglich zugehen zu lassen.-

Der Herr Minister hat mich übrigens beauftragt, Ihnen zu sagen, daß er sich ganz besonders freuen würde, zur Eröffnung der Universität selbst nach Köln zu kommen, da ihm bei seinen alten Beziehungen zum Rheinland an dieser neuen wissenschaftlichen Gründung besonders viel liegt.

Zum Schluß möchte ich nicht verfehlen, Ihnen, hochverehrter Herr Oberbürgermeister, nochmals meinen verbindlichsten Dank für die großartige Aufnahme in Köln auszusprechen. Dank Ihrer Hülfe und Ihrem Einfluß sind wir im besetzten Gebiet so gut und unbehelligt gereist wie in Friedenszeiten.

In bekannter hoher Verehrung und mit verbindlichen Grüßen Ihr Ihnen aufrichtig ergebener

(CHB) Unterstaatssekretär

 

103. Konrad Adenauer an C.H.B. Köln, 13.8.1921

(Original mit handschriftl. Unterschrift)

Sehr verehrter Herr Minister!

Wie ich nunmehr höre, steht Herr Professor Schneider, über dessen Berufung nach Köln ich mit Ihnen vor einiger Zeit sprechen durfte, nunmehr tatsächlich in Würzburg auf der Liste. Ich bitte Sie daher nochmals dringend, die Sache möglichst schnell im Sinne des Kuratoriums erledigen zu wollen. Wenn dadurch, daß Schneider einen Ruf nach Würzburg annimmt, seine Berufung nach Köln vereitelt wird, so wird eine äußerst unangenehme Situation eintreten, die sich vermutlich auch politisch recht übel auswirken wird.

Ich bin in bekannter Gesinnung und Hochschätzung

Ihr sehr ergebener

Adenauer

 

104. C.H.B. an Konrad Adenauer. Berlin, 17.8.1921

(Maschinenkopie)

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!

Auf das gefl. Schreiben vom 13. d. Mts. kann ich Ihnen zu meiner Freude erwidern, daß es voraussichtlich gelingen wird, Herrn Professor Schneider für Köln zu gewinnen. Seine Berufung ist bereits erfolgt und in den nächsten Tagen wird er im Ministerium zur weiteren Verhandlung erwartet.

Mit verbindlichster Empfehlung und dem Ausdruck meiner besonderen Hochachtung Ihr sehr ergebener (C.H.B. Kultusminister)

 

105. Konrad Adenauer an C.H.B. (Köln) z.Zt. Friedenweiler, 29.8.1921

(handschriftlich)

Sehr verehrter Herr Staatsminister!

Für Ihre liebenswürdige Mitteilung der Berufung des Professors Schneider danke ich Ihnen verbindlichst. Ich freue mich sehr, daß Sie sich zu der Berufung entschlossen haben. Nachdem seitens des Herrn Schoner (?) das konfessionelle Element in der provozierendsten Weise in die Sache hereingebracht worden war, würde jede andere Lösung recht böse Folgen gezeitigt haben. Wie ich zuverlässig höre, hat man schon, ehe die Angelegenheit das Kuratorium beschäftigt hat, die liberalen und sozialistischen Zeitungen Köln’s zu Hülfe gerufen, die Kölnische Zeitung hat daraufhin jetzt meinen kleinen Artikel gebracht. Nach meiner Rückkehr nach Köln werde ich mir erlauben mitzuteilen, ob es sich vom Standpunkte der Kölner Universität aus empfiehlt, zu antworten oder nicht.

Ich bin in bekannter Verehrung und Hochschätzung Ihr sehr ergebenerAdenauer

 

106. Brief von OB Konrad Adenauer an C.H.B. Köln, 29.8.1921

*

November 1921 Rücktritt als Minister, doch weiterhin Staatssekretär

107. C.H.B an Konrad Adenauer. Berlin, 27.11.1925

Privatsekretariat (Maschinenkopie)

Hochverehrter Herr Oberbürgermeister!

Aus Ihrem Schreiben vom 24. des Monats entnehme ich, daß Sie das Ergebnis der Unterredung, welche Sie am 27. Oktober d. J. dem Ministerialrat Dr. von den Driesch im Beisein der Beigeordneten Dr. Linnartz gewährt haben, ebenso günstig beurteilt haben, wie mein Sachbearbeiter, dessen Bericht über die Verhandlung ich abschriftlich beifüge.

Die Finanzverwaltung vertrat jedoch den Standpunkt, daß als Verhandlungsgrundlage nur eine bindende Erklärung über die Bereitstellung eines Gebäudes für die Vollakademie seitens der Stadt gelten könne, und die Unterrichtsverwaltung mußte dieser Auffassung beipflichten.

Von dieser Sachlage hat Ministerialrat Dr. von den Drisch dem Beigeordneten Dr. Linnartz am 10. d.M. Kenntnis gegeben.

Da die Festlegung der Orte für die ersten Pädagogischen Akademien1 unmöglich länger hinausgeschoben werden konnte, wurden nunmehr mit der Stadt Bonn die bereits früher begonnenen Verhandlungen alsbald weitergeführt und einem für die Staatsverwaltung annehmbaren Abschluß nahe gebracht.

Unter diesen Umständen kommt Köln zur Zeit für die Errichtung der ersten Pädagogischen Akademie im Westen kaum mehr in Frage.

Es würde mich jedoch freuen, wenn die in einigen Jahren zu errichtende Pädagogische Akademie für Frauen in Köln eröffnet werden könnte.

Daß eine solche Akademie gerade in Köln errichtet wird, ist meines Wissens nicht nur der Wunsch der katholischen Lehrerinnenverbände, sondern auch derjenigen Kreise der Kölner Bürgerschaft, welche die von der Stadt seit langem gepflegte Lehrerinnenausbildung in modernen Formen fortgesetzt sehen möchte.

In bekannter hoher Verehrung Ihr sehr ergebener

(CHB)

(Staatminister)

Anhang

Reisebericht des Ministerialrats Dr. von den Driesch in Sachen Gründung einer Pädagogischen Akademie in Köln.

Berlin, 30.10.1925

Der Oberbürgermeister erklärte mir, daß die Stadt zu einem Vertrage ähnlich dem zwischen der Preußischen Staatsregierung und der Stadt Köln betr. Die Vereinigten Maschinenbauschulen zu Köln abgeschlossen bereit sei.

Mit Rücksicht auf die derzeitige Finanzlage der Stadt sei jedoch zweierlei zu berücksichtigen:

  • Für die Erweiterung, Instandsetzung und innere Einrichtung der Schule in der Richard-Wagner-Straße als Versuchsakademie bedarf die Stadt eines staatlichen Darlehens in Höhe der entstehenden Kosten.- Da ich zusammen mit dem städtischen Baurat durch eine Besichtigung festgestellt hatte, daß auf die Turnhalle an der Schule in der Richard-Wagner-Straße ein Musiksaal aufgebaut werden kann, daß die Kellerräume durch Anbringung von Lichtgräben an den beiden Hof- und der Vordergartenseite des Schulgebäudes als Werkstätten, Küchen- und Speiseräume verwendbar werden, und daß diese baulichen Erweiterungen und Veränderungen des Schulgebäudes auch im falle seiner späteren Wiederverwendung als städtische Volksschule wertvoll sind, stimmte der Oberbürgermeister der Ausführung dieser Arbeiten grundsätzlich zu. Auch sollen Schulgebäude und Direktordienstwohnung im Innern neu hergerichtet werden. Zwischenwände sollen nötigenfalls gezogen und Türen gebrochen werden.- An den Kosten der Inneneinrichtung will sich die Stadt beteiligen. Der Oberbürgermeister bittet um baldige Übersicht über das zur Inneneinrichtung erforderliche Inventar.
  • Einen laufenden Betriebszuschuß wird die Stadt voraussichtlich bewilligen.
  • Die Stadt ist angesichts ihrer Finanznot zurzeit außerstande, die kostenlose Bereitstellung eines Gebäudes für die Ostern 1928 zu errichtende Vollakademie zu versprechen. Sie will den Standpunkt verfechten, daß es Sache des Staates sei, dieses Gebäude zu stellen.- Der Oberbürgermeister deutete an, daß die Stadt, wenn sie mit dieser Auffassung nicht durchdringe, doch gewillt sein werde, für die Unterbringung der Vollakademie zu sorgen. Er bat aber dringend, angesichts der gegenwärtigen Finanzlage der Stadt möge der Staat nicht schon jetzt von der Stadt die Bereitstellung eines Gebäudes für eine Vollakademie zu Ostern 1928 fordern.
  • Mietwohnungen für die Lehrer der Pädagogischen Akademie stehen der Stadt nicht zur Verfügung. Der Oberbürgermeister weist aber darauf hin, daß nach Abzug der Besatzung schätzungsweise 1300 Wohnungen frei werden, die dem Reichsvermögensamt gehören.- Er empfiehlt, daß das Unterrichtsministerium beim Reichsvermögensamt einige dieser Wohnungen für die Lehrer der Akademie anfordert.- Nach Ansicht des Oberbürgermeisters ist die Eröffnung der Pädagogischen Akademie in Köln zu Ostern 1926 sichergestellt, wenn der Staat auf die obigen Vorschläge der Stadt eingeht.

 

108. Der Präsident des Preußischen Staatsrats Dr. Konrad Adenauer an Staatsminister Prof. D.Dr.Becker und Frau Gemahlin. Köln, 22.3.1926

Oberbürgermeister Dr. Adenauer dankt verbindlichst für die freundliche Einladung zum Abendessen am 25.März, bedauert jedoch, ihr infolge der ab 23.d.M. in Düsseldorf stattfindenden Verhandlungen des Rheinischen Provinziallandtages nicht Folge leisten zu können.

 

109. Telegramm des OB Konrad Adenauer an Staatsminister C.H.B. Köln, 7.7.1927

Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät hat Promovierung beschlossen. Bitte um vertrauliche Behandlung. Adenauer

 

110. Staatstelegramm von Kultusminister Becker an Konrad Adenauer. Berlin, 9.5.1928

Oberbürgermeister Adenauer, Köln

Zu meinem lebhaften Bedauern muß ich auf Teilnahme an Pressa-Eröffnung2 verzichten. Hoffe Besuch baldigst nachzuholen und wünsche glücklichen Stapellauf des großartigen Unternehmens. Kultusminister Becker.

 

111. Konrad Adenauer an C.H.B. Köln, 8.8.1929

Sehr verehrter Herr Staatsminister!

Die neue Brücke Köln-Mühlheim soll Sonntag, den 13.Oktober 1929, der Öffentlichkeit übergeben werden. Die Hängebrücke Köln-Mühlheim ist mit 315 m Mittelöffnung die weitestgespannte Brücke des Kontinents und mit 26 m Straßenbreite eine der breitesten der Welt. Sie hat in ihrer Ausführungsart als Kabelbrücke bisher nicht ihresgleichen und ist ein Meisterwerk der deutschen Industrie, sie ist die erste Rheinbrücke, die ohne Strompfeiler den Strom überspannt.

Namens der Stadt Köln gestatte ich mir die ergebene Bitte, sich den 13. Oktober für die Einweihungsfeier freihalten zu wollen. Es würde für die Stadt Köln und für mich eine besondere Ehre sein, wenn Sie, sehr verehrter Herr Staatsminister, der in den nächsten Wochen ergehenden offiziellen Einladung zur Brückeneinweihungsfeier Folge leisten würden.

Mit der Versicherung ausgezeichneter Hochachtung bin ich Ihr sehr ergebener

Adenauer (handschriftlich)3

 

112. Konrad Adenauer an C.H.B. Köln, 12.8.1929

Hochverehrter Herr Minister!

Wie ich Ihnen berichten durfte, ist es mir gelungen, von unserer Stadtverordneten-Versammlung die nötigen Mittel für den Neubau des Hauptgebäudes der Universität bewilligt zu erhalten. Die Feier der Grundsteinlegung findet am 14. Oktober statt. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie der demnächst an Sie ergehenden Einladung, an dieser Grundsteinlegung teilzunehmen, Folge leisten würden. Die Universität und die Stadt Köln haben lange nicht mehr die Freude gehabt, Sie hier zu sehen. Ich gestatte mir, Ihnen schon jetzt von diesem Termin Kenntnis zu geben, damit Sie sich bestimmt darauf einrichten können.

In besonderer Verehrung und mit verbindlichsten Grüßen Ihr sehr ergebener

Adenauer (handschriftlich)4

 

113. OB Konrad Adenauer an Staatsminister a.D. C.H.B. Köln, 3.2.1930

Sehr verehrter Herr Minister!

Seit dem Zusammenbruch sind alle großen Dinge, die sich in Köln auf kulturellem Gebiete ereignet haben, mit ihrem Namen verknüpft. Ich erinnere an die Gründung der Universität Köln, an die Gründung der Staatlichen Hochschule für Musik und an die Grundsteinlegung des Universitätsneubaues. Es drängt mich daher, bei Ihrem Ausscheiden aus Ihrem Amte Ihnen zu sagen, wie dankbar wir hier in Köln Ihrer Tätigkeit gedenken. Ich hoffe, daß die Beschäftigung mit der Wissenschaft Ihnen mehr als einen Ersatz für die nunmehr mangelnde Beschäftigung mit der Politik bringen wird.

Ich bin in ausgezeichneter Hochachtung und verbindlichsten grüßen Ihr sehr ergebener

Adenauer (handschriftl.)


1 Die Pädagogische Akademie Bonn wurde 1949 provisorischer Sitz des Deutschen Bundestages bis zum Umzug nach Berlin!

2 Becker antwortet auf die Einladung zur Pressa-Schlußfeier am 29.9.1928 mit der „Anerkennung der großzügigen Ausstellung, die, wie ich fest glaube, dazu beigetragen hat, die internationale geistige Verständigung zu fördern und dem internationalen Pressewesen zu dienen.“

3 Becker muß absagen, weil zu dem Zeitpunkt der französische Minister Herriot in Berlin weilt.

4 Ebenfalls Absage aus dem gleichen Grund wie oben.

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